Die Endung "-ingen" deutet darauf hin, daß Gutmadingen eine Gründung der Alemannen ist, die in der zweiten Hälfte des dritten Jahrhunderts Besitz von der Baar nahmen, einem Teil des damaligen von den Römern beherrschten Zehntlandes.

 

Funde aus der Stein- und Bronzezeit in unserer Gegend weisen jedoch darauf hin, dass die Anfänge einer Besiedlung wahrscheinlich bis rund 3000 Jahre vor Chr. zurückreichen.

 

Urkundlich erwähnt wurde Gutmadingen im Jahre 1273 im Urkundenbuch des Zisterzienser-Klosters Salem unter der Ortsbezeichnung "Gumetingen" und 1249 im Urkundenbuch des Klosters ST. Gallen. Dem Namen nach dürfte es vom Personennamen "Guot" oder "Gutmut" abgeleitet sein. Urkundlich erwähnt sind in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts auch die Namen "Guotmetingen" (1273), "Guomettingen" (1273), Guotmettingen (1304), Guotmetingen (1344), Guotmattingen (1348) und "Guotmadingen" (1485) und Gutmadingen (1504).

 

Im Oberbadischen Geschlechterbuch von 1498 (Kindler v. Knobloch) sind als Mitglieder eines Adelsgeschlechtes 1106-1111 Arnoldus v. G., 1138 Bertholdus v. G. aufgeführt. Der letzte Sprössling des Familienadels war 1312 Konrad v. G. Dieser Ortsadel war als Lehensmänner den Landgrafen von Wartenberg hörig. Aus dieser Zeit stammt auch die Sage, die die historische Grundlage der neuen Fasnetgruppe "Burgbläri" ist. Verena, die Tochter des Grafen v. Freiburg und Enkelin des letzten Landgrafen von Wartenberg heiratete 1318 den Grafen Heinrich II. v. Fürstenberg.  Als Erbschaft ging Gutmadingen mit der Landgrafschaft Wartenberg im Jahre 1370 an die Fürstenberger.



Im Mittelalter hatten die Klöster Reichenau, Amtenhausen, Neudingen und das oben erwähnte Salem, Besitz und Güter in Gutmadingen.

 

Mit der Aufhebung des Fürstentums Fürstenberg durch Napoleon kam Gutmadingen 1806 an das Großherzogtum Baden, dessen Herrschaft mit der Gründung der Weimarer Republik endete.

 

Von den großen kriegerischen Auseinandersetzungen wurde Gutmadingen im Laufe der Geschichte nur gestreift; so von den Wirrnissen des Bauernkrieges und den Schrecken des 30-jährigen Krieges. In diesem Krieg fiel die Burg Wartenberg in Schutt und Asche. Not und Düsternis erlebten die Bürger während den Napoleonischen Kriegen. Warem doch bis 1802 über 82.000 Einquartierungen zu vermelden. Um 24 Gefallene trauerte man nach dem 1. Weltkrieg, um 40 Gefallene nach dem 2. Weltkrieg. Im 2. Weltkrieg war die Firma Kramer mehrmals das Ziel von Bombenangriffen. Sie richteten aber keine Schäden an. Im April 1945 besetzten die Franzosen Gutmadingen.

 

Schon in den zwanziger Jahren hielt in dem ansonsten ländlich strukturierten Baardorf, mit heute ca. 800 Einwohnern, die Industrie Einzug. Bis 1942 wurde im Kapf Eisenerz abgebaut. Überreste der Bergwerksanlagen sind heute noch vorhanden. 1925 gründeten die Gebrüder Kramer ihre Traktorenfabrik. Bedingt durch diese Industrie, fanden zahlreiche Nichtbaaremer ihre Heimat in Gutmadingen, Bergleute aus dem Saarland vor dem 2. Weltkrieg, Flüchtlinge aus den Ostgebieten nach 1945. In der Bevölkerungsstruktur unterscheidet sich Gutmadingen daher seit 1946 von den Nachbargemeinden.



Trotzdem ist Gutmadingen ein "Baaremer" Bauerndorf geblieben. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Gemarkung von 65 Bauern bewirtschaftet. Heute existieren noch je zwei Haupt- und ein Nebenerwerbsbetriebe.

 

Die 668 Meter hoch gelegene Gemeinde an der Donau zwischen Wartenberg und Länge verlor durch die Eingemeindung nach Geisingen im Zuge der Gemeindereform 1972 ihre Selbständigkeit.

 

In Gutmadingen findet man noch heute Jahrhunderte alte Häuser mit den typischen Baaremer Zinnengiebel, so u. a. den Vogtsbauernhof aus dem Jahre 1568. Gutmadingen hatte nach dem Zehntregister von 1275 eine eigene Pfarrei. Laut Verordnung musste der Gutmadinger Pfarrer von 1436 bis 1449 dreimal wöchentlich die Messe in der Burgkapelle auf dem Wartenberg lesen. Um 1745 wurde lt. einer Akte eine neue Kirche gebaut, weil die alte zu klein sei. Die heutige Kirche wurde 1884 im, für unsere Gegend ungewöhnlichen, neugotischen Baustil errichtet, nachdem die alte Kirche marode geworden war. Unter dem Kirchturm finden sich Fundamentreste der zweiten Kirche. Im Jahre 1760 entstand auf dem Kirchenareal die Maria-Trost-Kapelle der Maria-Trost-Bruderschaft in spätbarockem Baustil.